Samstag, 19. Januar 2013

Käfer und Kaffee - wie passt das zusammen?

Wenn der Käfer mit dem Kaffee...

Käfer kennt man landläufig als Hersteller von feiner Kost (/www.feinkost-kaefer.de). Jetzt wagt sich der Käfer ebenso in die Kaffeeröstung vor. Ehrlich gesagt, vermutete ich, dass wieder einmal ein bekannter Name für ein mittelmäßiges Produkt verwendet wird, um den Absatz anzukurbeln.

Alleine schon die Beschreibung auf der Verpackung nährten diesen Eindruck. Von einer Auswahl exzellenter Kaffees aus Asien, Mittel- und Südamerika ist da die Rede. Nur die erlesensten Bohnen aus namhaften Provinzen würden für diesen Kaffee "selektiert". Schade, dass keine Beispiele gegeben wurden, wenn diese Provinzen doch schon Namen haben. Das deutete daraufhin, dass verschüttete Bohnen im Lager zusammengefegt wurden. Kein Wunder, dass niemand mehr sagen könnte, woher genau diese stammten.  Die "traditionelle Trommelröstung" klang eher nach einer älteren Industriemaschine aus der Gründerzeit. Ich sollte mich täuschen.

Die Bohne(n) des Anstoßes

Die erste Nase, die ich in die Tüte hielt, überraschte mit einer Note von "Irish Coffee". Als ich mir die Bohnen genauer ansah, wähnte ich meinen "Lagerhaus-Mix" bestätigt: Von Bohnen in Miniaturformat bis hin zu Elefantenbohnen war alles vertreten. Auch wiesen die Bohnen unterschiedliche Röstgrade auf. "Das kann ja heiter werden. Und dann auch noch eine 1000g-Packung.", dachte ich bei mir. Allerdings hätte ich nie gedacht, dass eine derartige "Aus-jedem-Dorf-ein-Hund"-Zusammenstellung so gut schmecken kann.

Käfer - klasse Kaffee!

Zunächst ließ der kräftige Geruch des Kaffeemehls mich schon auf einen überdurchschnittlich leckeren Kaffee hoffen. Die angepriesene feine Karamellnote trägt wunderbar zur Abrundung des Geschmacks bei. Etwas Milch sowie eine Prise braunen Zucker dazu und es bleiben keine Wünsche offen.
Fazit: Dieser Kaffe versüßt mir - im wahrsten Sinnes des Wortes - den Start in den Tag. Den Geniesser erwartet ein sanft-milder Kaffee, der hervorragend den Espresso im Latte Macchiato ersetzen kann.

Kopi Luwak - was steckt in dem Katzenkaffee?


Was ist ein Luwak?

Jetzt war es doch soweit: ich hatte 30 Gramm des Katzenkaffees "Kopi Luwak" zu Weihnachten geschenkt bekommen. Schon ein komisches Gefühl, den teuersten Kaffee der Welt in die Kaffeemühle zu schütten. Das letzte, was diese Bohnen sahen, war der Dickdarm einer Katze - also, abgesehen von der Rösttrommel. "Katze" ist auch keine hinreichende Beschreibung. Der Luwak, der die Kaffeekirschen gefressen hatte, gehört zur Gattung der Fleckenmusangs, einer Schleichkatzenart, siehe Wikipedia.


Kopi Luwak - Geruch

So, Schluss mit dem Klugschnacken. Ich öffnete also die Vakuumverpackung und schnupperte erwartungsvoll an den Bohnen. Ein kräftiger, intensiver Geruch strömte mir entgegen. Er war leicht vanillig mit etwas muffigem Unterton. Die Bohnen wurden relativ dunkel geröstet. Nach dem Mahlen kam noch eine würzige Note hinzu. Diese erinnerte mich entfernt an Erbsensuppe... hmm, was hatte der Luwak wohl zuletzt gegessen?

Kopi Luwak - Geschmack und erster Eindruck

Egal, das soll hier nicht das Thema sein. Frisch aufgebrüht entpuppte sich der Kopi Luwak als sehr mild mit wenig Säure und überhaupt nicht bitter. Gleichzeitig kam der kräftige Kaffeegeschmack durch, der im Abgang ein irgendwie "stumpfes" Gefühl hinterließ. Der erwartete Knaller blieb damit leider aus. Meine Meinung: Recht lecker, jedoch halte ich die ca. 220 Euro pro Kilogramm für übertrieben. Dankenswerterweise bietet die Firma Heinz&Heinz kleine Abpackungen erlesener Kaffees im Sortiment: www.kaffee-heinz.de


Sonntag, 17. Juni 2012

Lidl gegen den Rest der Welt: Guatemala Antigua

Wie in einem meiner letzten Posts erwähnt, habe ich eine kleine, feine Kaffeerösterei ausfindig gemacht. Wie es der Zufall wollte, schickte sich Lidl an, innerhalb der Serie "Aroma Selection" einen Kaffee gleichen Namens anzubieten: Guatemala Antigua

Zwei Kaffees, ein Name: Guatemala Antigua - links von der Kaffeerösterei Timm und rechts vom Discounter Lidl

Nun packte mich der Forscherdrang: Würde der sogar leicht teurere Industriekaffee von Lidl dem sortenreinen Langzeit-Röstkaffe von Timm das Wasser reichen können? Welche Entdeckungen standen mir bevor? Ich gebe hier schon einmal einen "Vorgeschmack" in Form eines Bildes:

Guatemala Antigua: Links die Langzeit gerösteten Bohnen und rechts die Bohnen des Lidl-Kaffees - der Unterschied in der Oberflächenstruktur und dem Bräunungsgrad springt sofort ins Auge.

Die Bohnen

Allein die Bohnen zu betrachten, offenbart die ersten Unterschiede. Der Industriekaffee von Lidl ist gleichmäßig Dunkelbraun, allerdings ohne die feine, zart strukturierte Oberflächenstruktur der Langzeitröstung (links im Bild). Das liegt an der kurzen Röstzeit unter sehr hohen Temperaturen. Erst dies ermöglicht die Produktion in großen Mengen. Die Bohnen der kleinen Kaffeerösterei kommen zwar in leicht unterschiedlichen Brauntönen daher. Dennoch löst gerade diese Farbzusammenstellung und der intensive Geruch ein gewisses Wohlbehagen aus.

Das Kaffeemehl

Der gemahlene Kaffee lässt indes weniger Spielraum für Unterschiede. Der Langzeit-Röstkaffee duftet weich und sahnig. Der Duft der Lidl "Aroma Selection" ist ähnlich, weniger sahnig, dafür etwas säuerlicher. Letztlich wird der Geschmack des aufgebrühten Kaffees über das Urteil entscheiden

Der Kaffee

Wie schon die Geruchsprobe des Kaffeemehls vermuten ließ: Der Kaffee der Rösterei Timm hinterlässt einen deutlich weicheren und runderen Geschmack im Mund. Währenddessen trumpft der Lidl-Kaffee mit einer feinen Säure auf.

Das Fazit: Selber Name - leichte Abweichungen

Es gab bei dem gebrühten Kaffee - ich empfehle hier das Aufbrühen per Hand mit Kaffeefilter - weniger Unterschiede als ich vermutet hatte. Der Hauptpunkt ist ganz klar der Säuregehalt. Das liegt ganz klar an der Art und der Länge der Röstung. Säure - so habe ich mir sagen lassen - kann man quasi "weg rösten". Und dafür empfiehlt sich eine längere Rostzeit. Mein Mathelehrer sagte immer "quot erat demonstrandum" - was zu beweisen war. Das habe ich hiermit getan.
Also: Wer einen relativ leckeren, nahezu überall verfügbaren Kaffee sucht, ist mit dem Lidl-Kaffee "Aroma Selection: Guatemala Antigua" gut beraten. Für richtige Feinschmecker bietet der Kaffee der Rösterei Timm eine angenehmere Röstung. Für den gleichen Preis fällt zumindest mir die Wahl nicht schwer. Schließlich hat die Kaffeerösterei Timm auch einen eigenen Online-Shop. Hier noch kurz der Link - und nein, ich bekomme hier kein Geld für die Verlinkung:


Sonntag, 13. Mai 2012

Heute schon lieb zu Ihrem Magen gewesen?


Magenlieb mit Tradition
Mich lies es nicht los, dieses Wort. "Magenlieb" stand da auf der Verpackung von Becking Kaffee. Durch lange Trommelröstung wird dieses Ergebnis erreicht. Wie stelle ich mir das nun vor, wenn der Kaffee lieb zu meinem Magen ist? Gibt es erst ein bisschen Small Talk bevor der Kaffee in den Magen gelangt? Und dann kuschelt der Kaffee im Magen weiter?


Scherz beiseite, die Hersteller dieses edlen Kaffees haben richtig viel Ahnung. Und Leidenschaft. 


Grobes Mehl für fast jede Zubereitung
Vor Allem ist es die Leidenschaft, die durchkommt: Auf der Verpackung ist jeder Quadratmillimeter mit Informationen ausgenutzt, wie der Kaffee in seinen verschiedenen Zubereitungsformen zu behandeln sei. Also eher "kaffeelieb", könnte man denken.


Alle in Allem stellt sich der Familienkaffee als milde Röstung dar. Die Handfilterung erschien mir dabei als beste Methode. Im Hintergrund halten sich leichte Röstaromen, ähnlich frisch gerösteten Haselnüssen. 


Weitere Informationen über den Familienkaffee von Becking Kaffee gibt es hier.

Kaffe und Hamburg - das passt!

Hamburger Kaffe - Nordisch by Röstung

Als ich neulich in Hamburg Bergedorf die kleine, feine Kafeerösterei Timm (http://www.kaffee-timm.de/) entdeckte, konnte ich nicht umhin, mich einzudecken. Etwas besonders Feines ist deren so genannter Hamburger Kaffee. Man denkt ja erst, der Hamburger an sich ist eher ein herber Charakter. Etwas schroff und eigensinnig ist er vielleicht auch noch. Aber falsch gedacht!


Der Hamburger ist genau wie dieser Kaffee: Hinter einem kraftvollen Auftakt, kommt seine feine Seele und sein weicher Kern durch. Die Langzeitröstung trägt ihr Übrigens zum sanften Charakter bei. Nehmen Sie die Anmerkung auf der Packung bitte ernst. Der Kaffe ist sehr frisch geröstet und sollte innerhalb von vier Tagen verbraucht werden. Die Bedienung im Ladengeschäft der Kaffeerösterei Timm hatte ein sehr umfassendes Wissen und gab mir diesen Tipp.


Hier finden Sie weitere Informationen zum Hamburger Kaffe der Kaffeerösterei Timm

Montag, 13. Februar 2012

Tchibo African Blue - ein wildes Vergnügen

Der Elefant auf der Verpackung deutet auf einen tierisch guten Kaffeegenuss. Als "charaktervoll kräftig" beschreibt Tchibo seinen African Blue.

Der erste Geruch aus der Tüte macht mir jedoch nicht diesen Eindruck. Er ist eher etwas zurückhaltend, gerade zu leicht und hat Anklänge von Jasmin. Länger geschnuppert und ein "grasiger" Geruch bleibt - vielleicht das Gras der afrikanischen Steppe?

Genug geträumt, jetzt wird gemahlen. Hier entfaltet der African Blue ein wirklich kräftiges Aroma. Es ist holzig, erdig mit einem Schuss süßer Zwiebel (?). Man könnte dazu auch "herzhaft" sagen.

An dieser Stelle fühle ich mich zu einem kleinen Exkurs hingerissen:

Es gibt nicht nur die Grundgeschmacksrichtungen süß, sauer, salzig und bitter, sondern auch noch die Note "herzhaft" oder "Umami" (vgl. Wikipedia). Die hat nämlich ein Japaner entdeckt. Kein Wunder, da es dort schon zum Frühstück leckere, warme Fisch- oder Geflügelgerichte mit einer Portion Reis gibt. Vielleicht hätte er auch die Note gleich "Glutamat" nennen können. Aber nun zurück zu unserem African Blue.

Inzwischen ist der Kaffee aufgebrüht. Ich finde eine dünne, verhaltene Crema in der Tasse vor. Der Duft nach Vollmilch-Schokolade bleibt auch nach dem ersten Probieren erhalten. Die leichte Säure rundet den Geschmack ab. Zu dem bereits weichen Charakter passt ein Schlückchen Milch.

Montag, 6. Februar 2012

Die neue Tchibo-Filiale in Lübeck - mein neuer Anlaufpunkt

Neulich wollte ich wieder einmal meinen Kaffeevorrat auffüllen. Also ab zu Tchibo. Etwas gedankenverloren schlenderte ich zu der Stelle, an der ich das Geschäft das letzte Mal gesehen hatte. Dort vermutete ich es immer noch. Als ich näher kam, stand dort etwas von "Ab 1 Euro..." - so günstig waren die ja noch nie, dachte ich bei mir. Tja, es war ja auch nicht meine "Stammfiliale", sondern ein 1-Euro-Shop. Ich brach die Suche ab und griff meine eiserne Reserve an.


Eher zufällig stolperte ich einige Tage später über ein Schild, das mir sehr bekannt vorkam: goldenes Tchibo auf blauem Grund. Ich muss schon mehrere Male an diesem Geschäft vorbei gelaufen sein, da es sich in recht Zentraler Lage in der Breiten Straße in Lübeck befindet. Warum war mir der Laden noch nicht aufgefallen?

Dort fand ich ein El Dorado des Kaffees: 18 (in Worten: achtzehn!) unterschiedliche Sorten Tchibo-Kaffe kann man in verschiedenen Mengen abfüllen lassen. Nicht nur die üblichen fünf-sechs Sorten, nein, ich bin immer noch völlig geflasht.

Diese Sorten kann man sich an der Kaffee-Bar gleich daneben frisch aufbrühen lassen. Dazu genießt man am besten einen der üblichen Muffins oder der anderen immens leckeren Kuchen.

Die Verkäuferinnen schauten mich schon etwas verdutzt an, da ich mich wie ein kleines Kind über meine neue Entdeckung freute. Das muss sich auch in meinem Gesicht wider gespiegelt haben. Egal, ich war froh, den Kaffee-Dealer meines Vertrauens gefunden zu haben.

Da auch das Auge mit isst oder besser: mit trinkt, hat Tchibo dem Laden auch eine lauschige Ecke mit Sitzgelegenheiten und Tischen spendiert. Das richtige "Coffee Lounge-Feeling" will hier leider nicht so recht aufkommen. Die Erddtöne sorgen zumindest für ein wohliges Gefühl. Da die Sitzecke direkt am bzw. im Schaufenster liegt, kann man sehr schon Leute bei einem Kaffee gucken. Das Blöde dabei ist: die sehen einen auch.

Unterm Strich gehe ich mit einem kleinen "Hurra"-Gefühl aus dem Laden. Der ist echt schick geworden. Mal schauen, wie viel Kaffee ich hier noch rausschleppen werde. Man darf gespannt sein.